Gibt es so etwas wirklich noch?
Auf Spurensuche in Mexiko, das Mysterium einer Hochkultur ohne Touristen
• Sich fühlen wie die Entdecker der "Olmekenkultur", die Archäologen um 1862?
• Abseits vom Touristenstrom in alten Tempelstädten weilen, die niemand besucht?
• Einen überlebensgrossen olmekischen Kolossalkopf umarmen, eine der grossen Rätsel der Geschichte?
• Auf den heiligsten Pyramiden Zeremonien machen dürfen wie ihre Bewohner vor 4000 Jahren?
Ja, so etwas ist noch möglich, bei den alten "Olmeken", was soviel heisst wie "Gummileute", ein von den Archäologen erfundener Name für eine vergessene Hochkultur, die heute als die Mutter der mesoamerikanischen Nachfolgekulturen, wie die Maya, Zapoteken und Teotihuakaner gilt. Man weiß aber weder, woher sie kamen noch, wo sie blieben.
Ihre Wiege ist die Küstenregion mit den fruchtbaren Flusssystemen im Golf von Mexiko, die auch ihre Transportwege waren. Doch wuchs ihre Zivilisation relativ schnell, hinauf nach Oaxaca, ins Hochtal von Mexiko und bis nach Yucatan, später von Nordmexiko bis Nicaragua im Süden. Wer hinter die Schleier der Zeit zu blicken weiss und ihre atemberaubende Weltklasse-Kunst betrachtet, nimmt ein meist friedliebendes und mit dem Kosmos verbundenes Volk war, dass keine aggressive Expansion betrieben hat, vielmehr verbreitete es seine Kultur mehr durch Handel als Händel. Mit ihrer noch nie dagewesenen, verfeinerten Zivilisation haben sie den weitgehend bäuerlichen Nachbarn imponiert, «olmekisch» wurde Mode und alle wollten Kult und Kultur dieser "Jaguarmenschen" imitieren.
Die Olmeken hatten damals nämlich alle den Maya zugeschriebenen kulturellen Hochleistungen schon erfunden: Seit 2000 v.Chr. errichteten sie die ersten Stadtanlagen und Pyramiden Amerikas. Sie legten als erste die später typischen repräsentativen religiösen Zentren mit der alles überragenden Pyramide an und waren damit prägend für alle späteren Zivilisationen. Sie entwickelten, wie seit neustem anerkannt, die „früheste voll funktionsfähige Schrift", ein Zahlensystem und den Kalender der Langen Zählung, waren die Erfinder des Ballspiels und die ersten Erdölgewinner (mit dem Teer machten sie die Gummibälle). Ihre mächtigen Priester, die mit den Sternen kommunizierten, waren die ersten Konsumenten des "Göttergetränkes" Schokolade, und sie liessen frisch hergestellte Steinmosaiken für ihre Ahnen und Geistführer begraben. Es gibt Hinweise, dass sie, schon vor den Chinesen, den Kompass besassen. Bekannt geworden sind die Olmeken vor allem durch ihre überlebensgrossen, bis zu drei Meter hohen Kolossalköpfen mit kindlichen oder negroiden Zügen, die sie aus harten Basaltblöcken meisselten, welche oft hunderte von Kilometern aus den Tuxtlas-Bergen hergeschleppt werden mussten –wie, das bleibt ein Rätsel.
Zuviele Zweifel werden wach über die vorherrschende Isolationstheorie der Olmeken als Ureinwohner von Amerika, die einmal über die Beringbrücke in den Kontinent eingewandert wären. Überlieferte Geschichten der alten Weisen und Schamanen der Golfregion stimmen jedoch eher mit der versteckt gehaltenen Verbreitungstheorie überein, wonach die Vorgänger der Olmeken als erfahrene Navigatoren der Weltmeere die Golfregion kolonisiert und Kulturelemente aus Ägypten, China, Polynesien und Afrika mitgebracht hätten.
Ob solcher Geschichtsträchtigkeit ist es immer wieder verblüffend, in der imposanten Stadtanlage von Laguna de los Cerros, auch nach fünf Jahren Olmekenreisen, ausser unserer Reisegruppe nie auch nur einen Besucher angetroffen zu haben. Die sechzig Minuten Naturstrasse ohne Ausschilderung, die uns in eine der wichtigsten Olmekenstätte, San Lorenzo, bringen, werden wegen der Schlaglöcher jedes Jahr mehr. San Lorenzo steht in jedem Schulbuch und hat ein kleines, aber hervorragend geführtes Museum mit einem der schönsten Kolossalköpfen (zum Anfassen!), nur kaum Besucher. Der Schamane und moderne Hüter der Alten Olmekenkultur, Jose Manuel, zeigt uns die bedeutende steinerne Sonnenscheibe, von fast zwei Metern Durchmesser, die erst vor ein paar Jahren in der Nähe gefunden wurde. Hier im Garten ist sie geblieben, keiner interessiert sich dafür. Er erzählt uns, wie die Tourismuspolitik kein Interesse hat, dass Reisende diese Orte besuchen: "Zu wenig pompös die grünen Hügel der Stadtanlagen, zu viel Unbekanntes und Mysteriöses, wo man Gefahr läuft, die bekannte Geschichtsschreibung über den Haufen werfen zu müssen. Man will nicht, dass die den Maya die Show stehlen." Denn das Touristenaushängeschild der Mayakultur handelt hoch in Mexiko, in einem Land, für das die Tourismusindustrie mit 8% des Bruttosozialproduktes überlebenswichtig ist.
Absurderweise geniessen wir genau diese Ruhe abseits der induzierten Touristenströme und die Schwingung des Ursprünglichen in diesen alten Kultstätten. Ja, wir waren scheinbar die erste "olmekische Reisegruppe" überhaupt, die diese abgelegenen heiligen Stätte besuchen kommen. Darüber freuten sich hingegen die lokalen Politiker so sehr, dass aus dem Rathaus von Jaltipan, Veracruz, gleich zwei Delegierte auf die ferne Flussinsel in die olmekische Stadtanlage von Ahuatepec angereist kamen und uns dort ehrenvoll begrüssten. Sie nahmen sogar respektvoll an unserer Zeremonie teil, die wir zwischen der Mond- und der Sonnenpyramide durchführen durften, und zeigten damit ihre spirituelle Offenheit und ihr Interesse an der Kultur ihrer Vorfahren. Endlich ein paar Ausländer, die sich für das Kulturerbe ihrer Gegend interessieren, endlich Touristen! Und dann hüpfen sie noch in den "Ruinen" herum und setzen sich stundenlang im Schneidersitz überall hin!
Für den spirituell interessierten Menschen sind die Olmeken mehr als nur Fragezeichen der Wissenschaftler oder verstaubter Spielball der Politiker, sie sind ein Tor zu altem vergangenem Kulturwissen, das genau wie bei der Mutterkultur Europas, den Kelten, aus bestimmten Gründen, heute etwas schwer zugänglich scheint. Doch wenn man bereit ist, alte Paradigmen über Bord zu werfen, und wie die Schamanen, den alten Menschen, den Steinen und dem Wind zu lauschen, dann beginnt sich die alte Geschichte in ihrer vollen Wahrheit zu entpuppen. Dann hört man die olmekischen Kinder in der Parallelzeit fröhlich singen und erinnert den damaligen Kult um die Jugend, die viel zu sagen hatte in Regierungsfragen, fernab vom westlichen Adultismus oder Erwachsenenkult, wo Kinder zuerst einmal durch die Erziehungsmühle gerieben werden.
Dann rührt einen der Adler zu Tränen, der in dem Moment über unseren Köpfen kreist, als wir oben auf der 31 Meter hohen, aus gestampfter Erde erbauten, ersten Pyramide von Amerika, in La Venta, stehen. Und dann wird plötzlich, nach ein paar energetischen Körperübungen, der heilige und respektvolle Kult an die höheren Bewusstseinszustände verständlich und innerlich nachvollziehbar. Ein Grund übrigens, warum wir in die Berge von Oaxaca fahren und eine Nacht im Zeremonienkreis bei Grossmutter Julieta Casimiro und ihren niños santos, den magischen Pilzen, verbringen (wer möchte). Sie ist weltweit bekannt geworden als 13. Grossmutter des "internationalen Rates der 13 indigenen Grossmütter". So reisen wir weiter auf unserer Spurensuche nach einer der wohl enigmatischsten Urkulturen der Welt, Ausleger der Kinderkulturen Lemuriens, die daran ist, ihre Geheimnisse langsam zu lüften, als ob es erst jetzt an der Zeit wäre, mehr über diese «Olmeken» wissen zu dürfen. Wir bekommen Gänsehaut ob der Schönheit und harmonischen Energie im olmekischen Felsheiligtum Chalcatzingo mit Rundpyramide und Felsgravuren, zwei Stunden südlich von Mexiko Stadt (!) und enden glücklich auf der Sonnenpyramide von Teotihuacan, der Stadt der Götter. Wiedergeboren und rückverbunden reif für den Flug zurück nach Hause.
Abuelo "Grossvater" Felipe wird von den Dörfern der Gegend als intellektueller Führer dieser neuen Bewegung anerkannt, die das uralte Kulturerbe der Olmeken als eine neue soziale und ethnische Identität an die ländliche, meist sehr arme Bevölkerung zurückgeben will. Auf halber Flankenhöhe der überwucherten riesigen Pyramide in Azuzul, mitten in seinem Grundstück (wo auch nie ein Tourist hinkommt), wurden 1987 die sogenannten Zwillinge aus Basaltstein, mit ägyptisch anmutendem Kopfputz, neben zwei wunderschönen grossen Jaguarfiguren entdeckt. Heute gehören sie zu den wichtigsten Kunstwerken im MAX, Museo de Antropologia de Xalapa, Veracruz, mit seiner bedeutendsten Olmekensammlung der Welt. Wenn Abuelo Felipe mahnend und fast resignierend von der Aufklärung über die Olmekenkultur spricht, und altem Wissen, welches nach und nach in nächster Zeit offenbart werden wird, aber auch von Archäologen und Reportern, welche uralte olmekische Artefakte, die Bewohner ihnen vertrauensvoll zeigten, einfach mitlaufen liessen, oder europäischen Touristen, welche die ihnen in Zeremonien anvertrauten Geheimnisse nicht respektieren konnten, dann spricht doch nie missionarischer Eifer, sondern immer eine ganz tiefe Liebe aus seinen Augen. Diese Herzensliebe sahen wir in so vielen Menschen, die uns auf der Reise begegneten. Als ob Liebe die wichtigste Botschaft sei für diese Zeit. Pascal K'in Greub, San Lorenzo, Mexiko, Juli 2016
Laguna de los Cerros, eine der grössten Stadtanlagen der Olmeken. Zeremonie auf der Sonnenpyramide.
Pascal K’in Greub ist als Schweizer vor 16 Jahren nach Mexiko ausgewandert. Er führt über den Verein für Herzzeit in der Sierra Norte de Puebla in Mexiko das neue Heilzentrum «Naturheilpark SEMUK Valle San Lorenzo», wo er auch mit der lokalen Bevölkerung arbeitet. Er ist Workshopleiter, Autor, Medizinmann und Zeremonienleiter und führt interessierte Reisende auf eine innere wie äussere spirituelle Reise zu den heiligen Plätzen der alten Olmeken: «Medizinpfad zur Muttergöttin» - Reise mit einem bequemen Bus, der alle direkt an die heiligen Stätte hinfährt, Übernachtung in 4-Sterne-Hotels, täglich Meditationen und Rituale. Zur Information zur Reise bitte hier klicken.
Nächste Olmekenreise: letzte Plätze frei für dieses Jahr! 15.-30. Nov. 2019
Dokumentarfilm (Dauer 30 Min.) :
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